Aller guten Dinge sind drei: Auch in diesem Jahr veranstaltete der Alumni-Verein am 19. Juli zur Mittagszeit eine akademische Feier zum Genfer Gelöbnis mit sehr schönen Redebeiträgen. Über 70 frisch approbierte Ärztinnen und Ärzte, mit Begleitungen rund 200 Gäste, fanden sich bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein im Erika-Haus (W29) auf dem UKE-Gelände ein, um nach dem Abschluss ihres Studiums im Rahmen einer akademischen Feier das Genfer Gelöbnis zu diskutieren.
Nach einer musikalischen Einleitung der Medizinstudierenden Rebecca Braun und Timo Muelbredt, begrüßte Prof. Manfred Westphal, Vorstandsvorsitzender des Alumni-Vereins, die Studierenden und leitete die Feier ein. Es folgten Grußworte von der Dekanin der Medizinischen Fakultät Hamburg, Prof. Blanche Schwappach-Pignataro und Beiträge von PD Dr. Rebecca Schwoch, Stellv. Leiterin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, sowie von der Gemeindepastorin der Hauptkirche St. Jakobi, Lisa Tsang. Das Wort für die iMED-Absolventinnen und -Absolventen ergriff Kjell Kühn.
Anschließend ging es für die Gäste in den Gartensaal und den Skulpturenpark des Erika-Hauses, wo sie mit einem Imbiss sowie kühlen Getränken versorgt wurden und es Gelegenheit zur persönlichen Kommunikation gab.
Eine Veranstaltung mit einer langen Vorgeschichte: Im Frühjahr 2019 kam ein damaliger Student, Daniel Öhler, auf den UKE Alumni-Verein zu und berichtete von dem Wunsch seines Semesters, als feierlichen und würdigen Studienabschluss eine Veranstaltung zum Genfer Gelöbnis (das nach dem Hippokratischen Eid neu verfasste Gelöbnis für die ärztliche Ethik) zu organisieren. Die Alumni wären diesem Wunsch gerne nachgekommen, jedoch ereilte die Welt die Corona-Pandemie und die Veranstaltung musste auch für die kommenden Jahrgänge immer wieder abgesagt werden. Im Jahr 2023 ließen es die Rahmenbedingungen zu und so gab es in dieser Form erstmalig eine Veranstaltung zum “Genfer Gelöbnis” am UKE, die seitdem Jahr für Jahr mehr Zuspruch erfahren hat und nun hoffentlich auf dem Weg zu einer Tradition ist.
Das Genfer Gelöbnis fasst die ethischen Prinzipien ärztlichen Handelns zusammen. In der modernisierten Fassung wird jetzt erstmals die Patientenautonomie anerkannt. Zudem fordert sie, dass Schüler:innen und Lehrer:innen sich gegenseitig respektieren.
Das Genfer Gelöbnis gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Dokumenten des Weltärztebundes, vergleichbar in seiner Bedeutung mit der Deklaration von Helsinki über ethische Grundsätze für die medizinische Forschung am Menschen. Es wurde 1948 auf der 2. Generalversammlung des Weltärztebundes unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges und der Gräuel- taten unter Mitwirkung von Ärzten während der Naziherrschaft verfasst. Das Gelöbnis sollte helfen, das Vertrauen der Patienten in die Ärzteschaft wiederherzustellen. Es wurde in den Jahren 1968 (Sydney), 1983 (Venedig) und 1994 (Stockholm) geringfügig revidiert und 2005 und 2006 an wenigen Stellen redaktionell überarbeitet. Es fasst die grundlegenden ethischen Prinzipien des ärztlichen Handelns zusammen und ist in Deutschland der (Muster-)Berufsordnung vorangestellt. Nun hat der Weltärztebund auf seiner 68. Generalversammlung am 14. Oktober 2017 in Chicago eine umfangreich überarbeite Version verabschiedet, die einige wichtige Änderungen und Ergänzungen aufweist. (Quelle: Weltärztebund: Revision des ärztlichen Gelöbnisses (aerzteblatt.de))
Wir möchten uns bei allen Gästen, Rednern und Rednerinnen, Künstlerinnen und Künstlern sowie Helferinnen und Helfern für eine wunderbare Veranstaltung bedanken und freuen uns bereits auf das nächste Jahr.
Fotos: UKE Alumni











