Genfer Gelöbnis 2023

Seit langer Zeit geplant und durch die Corona-Pandemie immer wieder verschoben worden: Am 8. Juli erlebten 100 Gäste die Premiere der akademischen Feier zum Genfer Gelöbnis mit wunderbaren Redebeiträgen. Eine Veranstaltung mit einer langen Vorgeschichte: Im Frühjahr 2019 kam ein damaliger Student, Daniel Öhler, auf den UKE Alumni-Verein zu und berichtete von dem Wunsch seines Semesters, als feierlichen und würdigen Studienabschluss eine Veranstaltung zum Genfer Gelöbnis (das nach dem Hippokratischen Eid neu verfasste Gelöbnis für die ärztliche Ethik) zu organisieren. Die Alumni kamen diesem Wunsch gerne nach, jedoch ereilte die Welt die Corona-Pandemie und die Veranstaltung musste auch für die kommenden Jahrgänge immer wieder abgesagt werden. Nun endlich ließen es die Rahmenbedingungen zu und so gab es in dieser Form erstmalig eine Veranstaltung zum “Genfer Gelöbnis”, die am frühen Nachmittag vor dem Examensball im Erika-Haus am UKE stattfand.

Nach einer musikalischen Einleitung des 1. Violonisten der Hamburger Philharmoniker, Piotr Pujanek, begrüßte Prof. Martin Carstensen, Vorstandsvorsitzender des Alumni-Vereins, die Studierenden und leitete die Feier ein. Es folgten Grußworte von der Dekanin der Medizinischen Fakultät Hamburg, Prof. Blanche Schwappach-Pignataro und Beiträge von PD Dr. Rebecca Schwoch, Stellv. Leiterin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, sowie von der Gemeindepastorin der Hauptkirche St. Jakobi, Lisa Tsang. Das Wort für die iMED-Studierenden ergriff Jessica Berg, die ihr Examen im Herbst 2022 bestand und inzwischen als Ärztin in Brandenburg arbeitet.

Anschließend ging es für die Gäste in den Gartensaal des Erika-Hauses, wo fleißige Helfer sie mit einem Imbiss sowie kühlen Getränken versorgten und gute Gespräche geführt wurden.

Das Genfer Gelöbnis fasst die ethischen Prinzipien ärztlichen Handelns zusammen. In der modernisierten Fassung wird jetzt erstmals die Patientenautonomie anerkannt. Zudem fordert sie, dass Schüler:innen und Lehrer:innen sich gegenseitig respektieren.

Das Genfer Gelöbnis gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Dokumenten des Weltärztebundes, vergleichbar in seiner Bedeutung mit der Deklaration von Helsinki über ethische Grundsätze für die medizinische Forschung am Menschen. Es wurde 1948 auf der 2. Generalversammlung des Weltärztebundes unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges und der Gräuel- taten unter Mitwirkung von Ärzten während der Naziherrschaft verfasst. Das Gelöbnis sollte helfen, das Vertrauen der Patienten in die Ärzteschaft wiederherzustellen. Es wurde in den Jahren 1968 (Sydney), 1983 (Venedig) und 1994 (Stockholm) geringfügig revidiert und 2005 und 2006 an wenigen Stellen redaktionell überarbeitet. Es fasst die grundlegenden ethischen Prinzipien des ärztlichen Handelns zusammen und ist in Deutschland der (Muster-)Berufsordnung vorangestellt. Nun hat der Weltärztebund auf seiner 68. Generalversammlung am 14. Oktober 2017 in Chicago eine umfangreich überarbeite Version verabschiedet, die einige wichtige Änderungen und Ergänzungen aufweist. (Quelle: Weltärztebund: Revision des ärztlichen Gelöbnisses (aerzteblatt.de))

Wir möchten uns bei allen Gästen, Rednern und Rednerinnen, Künstlern sowie Helferinnen und Helfern für einen Nachmittag bedanken und freuen uns bereits auf das nächste Jahr.

Fotos: UKE Alumni

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