Impfbeginn auch im UKE: In einer neuen Außenstelle des Betriebsärztlichen Dienstes werden seit dem Jahreswechsel die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen das Corona-Virus geimpft. Der Start in den ersten zwei Wochen verlief reibungslos, alle Beteiligten sind erleichtert und begeistert. Ein positives Signal in der aktuell für alle anstrengenden und belastenden Zeit.
Im denkmalgeschützten Erika-Haus auf dem UKE-Gelände finden in „normalen“ Zeiten Festveranstaltungen und wissenschaftliche Symposien statt. Seit März 2020 sind die Zeiten weltweit jedoch alles andere als normal, öffentliche und interne Veranstaltungen im UKE komplett gestrichen. In Eingangshalle und erster Etage sind jetzt die Fußböden mit PVC abgedeckt und mit Hinweisschildern beklebt, zimmergroße weiße Boxen dienen als Beratungs- und Impfräume. Dass aus dem geschichtsträchtigen Haus innerhalb kürzester Zeit ein funktionstüchtiges Impfzentrum für Mitarbeitende geworden ist, zeugt laut Dr. Gabriele Andersen, Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes, von dem „großartigen Miteinander“, mit dem sich alle Beteiligten im UKE für die neue Einrichtung stark gemacht haben. „Es hat nur wenige Tage gedauert, bis die Idee, eine Impfaußenstelle im Erika-Haus einzurichten, in die Tat umgesetzt wurde“, so die Betriebsärztin.
Eine Herausforderung für alle Beteiligten
Unter Leitung von Birgit Alpers, Stellvertretende Direktorin des Patienten- und Pflegemanagements (DPP), und unterstützt vom Vorstand des UKE haben unter anderem die Spezialistinnen und -Spezialisten aus dem Geschäftsbereich Informationstechnologie (GB IT) und dem Personalcontrolling sowie die Teams aus der Krankenhausapotheke, dem Zentrum für Innere Medizin (ZIM/Infektiologie) und der Abteilung Management, Zeitarbeit und Pool maßgeblich dazu beigetragen, dass das Impfzentrum mit der ersten Lieferung der Impfdosen am 30. Dezember seine Türen öffnen konnte. „Welche räumlichen und technischen Voraussetzungen müssen geschaffen werden? Wer wird wann geimpft? Wie viele Personen sind für den Betrieb der Impfstelle erforderlich? Die komplexe Logistik war und ist eine Herausforderung für alle Beteiligten, die wir in den ersten zwei Wochen erfolgreich gemeinsam gemeistert haben“, erklärt Birgit Alpers.
Dass es überhaupt schon einen Impfstoff gibt, erfreut die Leiterin der UKE-Infektiologie, Prof. Dr. Marylyn Addo: „Vor noch nicht mal einem Jahr wurde das neuartige Virus bekannt. Und schon Ende Dezember 2020 haben wir die ersten Hamburgerinnen und Hamburger, darunter unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im UKE, impfen können. Ich bin weiterhin begeistert davon, was in dieser kurzen Zeit erreicht wurde.”
Geregelter Impfablauf
Wie läuft die Impfung nun ab? Die UKE-Beschäftigten werden sukzessive per Post zur Impfung eingeladen und müssen sich online anmelden. Mit Hilfe von Impfstraßen ist es möglich, im Erika-Haus viele Mitarbeitende zeitgleich zu impfen. Die Beschäftigten gelangen zunächst in den Check in-Bereich: Hier werden Papiere und Registrierung geprüft, bevor es zum ärztlichen Aufklärungsgespräch in die erste Box geht. Es folgt in der zweiten Box die Impfung, ein kurzer Piks, ein Stempel im Impfpass, dann geht es für 15 Minuten in den Check out-Bereich, um abzuwarten, ob der Körper auf die Impfung reagiert. „Das Prozedere für den Einzelnen ist wenig aufwendig“, sagt Betriebsärztin Andersen, „dank digitaler Terminplanung und Dokumentation können Wartezeiten vermieden werden; alles läuft bislang reibungslos und die Geimpften sind begeistert.“ Schwere Impfreaktionen seien bisher nicht aufgetreten. „Sollten unerwartbare oder schwere Nebenwirkungen auftreten, werden diese ans Paul-Ehrlich-Institut, das die Sicherheit des Impfstoffs überwacht, gemeldet“, so die Betriebsärztin.
Als erste Mitarbeiterin wurde Sabine Lange, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Infektionsstation der I. Medizinische Klinik und Poliklinik, geimpft. Die 58-Jährige ist seit 42 Jahren in der Pflege und seit 25 Jahren im UKE tätig und freut sich über den ersehnten Impfstart: „Ich bin froh, dass so schnell ein Impfstoff verfügbar war und ich jetzt geimpft wurde! Ich freue mich darauf, wenn es sich nächstes Jahr hoffentlich alles etwas entspannt und irgendwann wieder Normalität eintritt.“
Alle Impftermine rasch ausgebucht
Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission erhält auch im UKE zuerst das Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko eine Impfung. Dazu zählen vor allem die Mitarbeitenden der COVID-Intensivstationen, der COVID-Normalstationen und der Notaufnahmen, da sie regelhaft COVID-19-Patientinnen und -Patienten versorgen. Die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration hat den UKE-Konzern beauftragt, allen Beschäftigten nach aktueller Verordnungslage ein Impfangebot zu machen.
„Wir freuen uns sehr, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit dem Impfangebot im UKE nun einen zusätzlichen Schutz bei der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten geben zu können. Wir brauchen jeden Einzelnen und hoffen, Ansteckungen optimal vorbeugen zu können“, sagt Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE. Die Nachfrage im Haus sei hoch, alle bisherigen Impftermine seien in kürzester Zeit ausgebucht gewesen. „Auch ich werde mich selbstverständlich gegen SARS-CoV-2 impfen lassen – sobald ich an der Reihe bin.“
Quelle: www.uke.de